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24. Juli 2020

Regensburg – Wärmewende in Quartieren

Kommune 3

Die Modellkommune Regensburg, die mit ihren 168.000 Einwohner*innen ein starkes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum aufweist, hat ihre gewerblichen Schwerpunkte unter anderem auf die Automobilindustrie, die Elektrotechnik sowie den Maschinenbau gelegt.

Derzeitiger Stand bei der Energiewende

Regensburg hat im Jahr 2014 einen Energienutzungsplan erstellen lassen. Dieser zeigt Potenziale und Lösungen in den Bereichen Energieeinsprung, Steigerung der Energieeffizienz und dem Einsatz von Erneuerbaren Energien. Zahlreiche der empfohlenen Maßnahmen werden derzeit bereits realisiert, wie unter anderem der Bau eines Energiebildungszentrums, energetische Quartierskonzepte, ein Online-Solarpotenzialkataster sowie die Förderung und Beratung im Rahmen der Initiative „Regensburg effizient“. Mit dem Leitbild Energie und Klima hat sich Regensburg sehr ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt, die sich an den Beschlüssen des Pariser Klimaschutzabkommens orientieren. Neben einer erfolgreichen Wärmerückgewinnung aus Abwasser im Museum der Bayerischen Geschichte und im Haus der Musik nutzt die Stadt u.a. einen Eisspeicher zur Wärmespeicherung in Kombination mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) in der TechBase Regensburg. Darüber hinaus setzt Regensburg auf den konsequenten Einsatz von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Liegenschaften.

Geplante Wärmeprojekte
  • Auf Initiative des örtlichen Energiversorgers soll in Abstimmung mit der Nachbargemeine Barbing und der Stadt Regensburg die überschüssige Abwärme aus dem Klärwerk künftig für die Nahwärmeversorgung eines Neubaugebietes der Gemeinde Barbing mit circa 250 Einfamilienhäusern genutzt werden. Dazu wird die überschüssige Wärme aus dem Blockheizkraftwerk des Klärwerks ausgekoppelt und über eine circa 1.600 Meter lange Fernwärmeleitung nach Barbing gebracht.
  • Im Stadtwesten wird derzeit untersucht, inwieweit die Restwärme des Kühlwassers aus dem Infineon Werk für die Wärmeversorgung von Wohnungen bzw. des benachbarten Hallenbades genutzt werden kann.
  • Im Projekt „Energetische Sanierung Margaretenau“ ist vorgesehen, neben einer weitgehend klimaneutralen Energieversorgung auch eine möglichst mietneutrale Sanierung zu erreichen. Dies soll mithilfe von Hybridsystemen aus Wärmepumpen und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ermöglicht werden. Darüber hinaus werden in der Margaretenau im Rahmen des Forschungsprojekts „MAGGIE“ eine intelligente Heizungssteuerung sowie solaraktiver Putze erprobt.
  • Im Projekt „Innovationsquartier Pionier- und Prinz-Leopold-Kaserne“ soll ein ca. 33 Hektar großes ehemaliges Militärareal zu einem nutzungsgemischten und innovativen Quartier entwickelt werden. Die Energieversorgung (Strom, Wärme und Mobilität) des Quartiers soll möglichst CO2-neutral erfolgen. In einem Energiekonzept wird derzeit die Umsetzung konkretisiert. Erste Überlegungen zur Wärmeversorgung zielen auf eine Nutzung von Umweltwärme mittels Wärmepumpen und einer Power-to-Gas-Anlage zur saisonalen Speicherung von Stromüberschüssen aus den Photovoltaikanlagen.

 

Größte Herausforderungen bei der Umsetzung ihrer Wärmewende
  • Pfadabhängigkeit durch vorhandenes Gasnetz
  • Technologische Unsicherheit durch fehlende Praxiserfahrungen bei innovativen Ansätzen (z. B. Power-To-Gas) und durch die Herausforderung von EE-Nutzung in den Wintermonaten (Praxistaugliche Speichertechnologien)
  • Vielzahl der beteiligten Akteure bei Quartiersentwicklungen
  • Betriebswirtschaftlich tragfähige Lösungen
  • Rechtliche Fragestellungen bei der Sektorenkopplung von Strom- und Wärmelösungen
  • Zeitdruck bei Bauvorhaben erschwert die Umsetzung innovativer und nicht-erprobter Technologien

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