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28. August 2020

Regensburg – Ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne

Kommune 3

Im Südosten der Stadt Regensburg liegt die ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne. Sie wurde in den 1930er Jahren für die Wehrmacht gebaut. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm zunächst die US-Armee das Gelände und später die Bundeswehr. Bis 2009 waren in der Militäranlage Logistikeinheiten beheimatet. Nach deren Abzug erwarb die Stadt Regensburg das Areal.

Für das gesamte Gelände wurden ein Energiekonzept und Pläne zum Umbau in ein „Innovationsquartier“ aufgestellt. Das innovative daran: Es sollen sowohl bezahlbarer als auch klimaneutraler Wohnraum sowie attraktive Gewerbeflächen geschaffen werden. Sämtliche Neubauten sollen mindestens im KfW-40-Standard errichtet und mit einem innovativen Wärmenetz versorgt werden. Neben ökologischen Baumaterialien setzen die Planer*innen auch auf Erneuerbare Energien (Solarenergie und Geothermie) sowie Wärmerückgewinnung. Ziel ist ein klimaneutrales Quartier auf der früheren Kasernenfläche. Fossile Energieträger wären somit überflüssig. Das ganze Areal soll zudem weitgehend energieautark werden und nahezu unabhängig vom öffentlichen Strom- und Gasnetz sein. Wärme und Strom sollen den Bewohner*innen zu günstigen Preisen, möglichst unter Markniveau, bereitgestellt werden.

Im Endausbau sollen auf dem ehemaligen Kasernengelände einmal mehr als 2.000 neue Wohnungen entstehen, mindestens 60 Prozent davon als geförderter Wohnraum. Der Strombedarf soll nahezu vollständig über Photovoltaik gedeckt werden. Auch der in Zukunft stark steigende Strombedarf der Elektromobilität ist schon in den Planungen berücksichtigt. Die Wärme soll über dezentrale Wärmepumpen in den einzelnen Gebäuden bereitgestellt und über ein kaltes Nahwärmenetz verteilt werden.  Eventuell soll auch Abwärme aus Kanalabwasser genutzt werden. Als weiterer Innovationsbaustein sieht das Energiekonzept eine Power-to-Gas-Anlage vor. Überschüssiger Strom aus den Photovoltaikanlagen, der vor allem in den Sommermonaten anfällt, soll mittels Elektrolyse zu Wasserstoff und anschließend in Methan umgewandelt werden. Die bei diesem Prozess anfallende Abwärme soll ebenfalls genutzt werden. Das erneuerbar produzierte Gas kann vor Ort gespeichert werden und in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom und Wärme bereitstellen. Dadurch kann die Strom- und Wärmeversorgung des Quartiers auch in der kalten Jahreszeit rund um die Uhr sichergestellt werden.

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